Samstag, 11. August 2012

09.08.2012 - Freiburg

Und ein weiterer Tag in einer der schönsten Städte Deutschlands. Oder zumindestens der Stadt mit dem schönsten Wetter. Ich kann jedenfalls beides gerade unterschreiben...

Auch an diesem Tag stehen meinem Spielen weder das Ordnungsamt noch zuviel Konkurrenz um gute Standorte im Weg - ich kann es kaum glauben. Entweder habe ich nicht nur mit dem Wetter Glück, oder sowohl die Ordnungshüter als auch andere Musiker sind einfach von südlicher Gelassenheit und geniessen lieber Sonne und Freizeit, als sich um ihren Job zu bemühen. Gut so.
Irgendwann packt mich dann allerdings auch die Trägheit und ich huldige ihr gepflegt auf dem Schlossrasen. Glaube ich jedenfalls.

Dann heißt es Abschied nehmen von dieser großartigen Stadt - nun wieder etwas nordwärts, Stuttgart ruft.
Einen ersten Eindruck sowie einige Infos bekomme ich von Thomas, der dort momentan versucht, die Schwaben zu verstehen. Nach dieser nette Begrüßung geht es dann weiter zur nächsten Couch in Katyas WG.

Donnerstag, 9. August 2012

08.08.2012 - Karlsruhe/Freiburg

Nachdem es wirklich schwer war, in Karlsruhe ein Quartier zu finden, war die Stadt ein echter Griff ins Klo: bereits der Weg in die Innenstadt war weit und hatte einen unangenehmen Auftakt. Auf meine durchaus freundlich vorgetragene Frage, ob ich auf dem richtigen Weg gen Fußgängerzone sei, ging die Dame sofort auf Sicherheitsabstand, reagierte aber erstmal nicht weiter. Ich dachte schon, sie sei vielleicht taub - aber mit etwas Verzögerung platzte dann doch noch aus ihr heraus, dass sie es "einfach besch... finde, auf der Strasse angesprochen zu werden". Huch?
Nun ja, andere Passanten waren freundlicher und wiesen mir den Weg. Nur um dann festzustellen, dass ich die Wahl zwischen einem großen Platz habe, an dem sporadisch Menschlein vorbeischlendern, und den von der Strassenbahn gesäumten Einkaufsstrassen. Die auch nicht besonders einladend waren...
Also habe ich spontan beschlossen, Karlsruhe unbespielt den Rücken zu kehren und früher als geplant nach Freiburg zu fahren. Immerhin habe ich in Karlsruhe Elefanten und eine Pyramide gesehen!

Das war dann auch eine wirklich gute Entscheidung - Freiburgs Altstadt ist großartig und wie geschaffen für mich: kleine Gassen, nette Menschen und es war leichter, einen freien und geeigneten Platz zu finden, als befürchtet.
Und dann bin ich mal wieder über die Wahrscheinlichkeit von Unwahrscheinlichkeiten belehrt worden - pausierend am Rathausplatz sitzend läuft mir plötzlich ein Freund aus Stade über den Weg. Ich habe wirklich einen Moment gebraucht, um zu realisieren, dass er es wirklich ist.
Und verrückterweise ist vor drei Jahren genau das auch in Freiburg passiert, nur mit jemand anderem. Scheinbar ist das eine Freiburger Spezialität.

Abends habe ich dann die Couch in der WG von Charlotte und Janik in Beschlag genommen und hatte mit ihnen und Pavel einen schönen Abend - schade nur, dass Charlotte ihr Cello nicht ausgepackt hat...  

Mittwoch, 8. August 2012

07.08.2012 - Saarbrücken

Der erste Tag mit ernsthafter Krise.
Morgens war es grau in grau und fing auch immer mal wieder an zu regnen (zum ersten mal, seit ich unterwegs bin...)- und ich hatte trotz vieler Anfragen noch keine Couch für die Nacht in Karlsruhe. Oder die nächsten Tage.

Also habe ich, nachdem ich meine morgendliches Rucksackversteckritual erfolgreich durchgeführt hatte, mir als erstes ein Internetcafé gesucht, was tatsächlich unerwartet schwer zu finden war. Normalerweise gibt es immer gleich mehrere in Bahnhofsnähe - leider war das eine, welches tatsächlich dort war, nicht geöffnet. Und es sah auch nicht so aus, als würde es irgendwann wieder seine Türen öffnen.
Mit allerhand bemühter Hilfe war ich dann endlich erfolgreich und hatte so auch gleich schon mein Sportpensum absolviert - ran an die Tasten, und eine neue Flut von Anfragen geschrieben.
Und siehe da: es geht doch noch. Bereits kurze Zeit später ein "Vielleicht" für Karlsruhe und bereits ein Zusage für den nächsten Tag in Freiburg. Juhu!

Als dann kurze Zeit später auch noch die Sonne wieder zurückkehrte, war der Tag gerettet. Krise? Was ist das?
Nun galt es nur noch, die Lethargie des Morgens abzuschütteln... Aber da hat mir Sarah, eine Strassenkollegin aus Trier, unfreiwillig geholfen: als ich unmotiviert durch die Stadt schlurfte und gerade beschlossen hatte, mal die Saar zu suchen und dort nur ein wenig für mich zu spielen, bemerkte ich plötzlich eine erfreuliche Abwechslung zur ansonsten üblichen Akkordeon-Konkurrenz.
Nachdem ich sie zu einem kleinen Duo-Versuch genötigt hatte, hatte sie zwar keine Lust mehr, mit mir gemeinsam zu spielen - aber ich wieder, mich alleine in die Stadt zu stellen! Vielen Dank noch mal dafür - und liebe Grüße gen Trier. Viel Erfolg weiterhin!

Leider war Saarbrücken nicht so wirklich günstig für mich - sehr breite Strassen, in denen sich die zu wenigen Menschen zu stark verteilt haben, oder schmale Strassen, in denen niemand unterwegs war. Hmm, was für Alternativen... War aber trotzdem ganz gut - und insgesamt dann doch ein unerwartet schöner Tag. 

Dienstag, 7. August 2012

06.08.2012 - Mannheim

Quadratisch, praktisch... hmm, laut?
Nachdem ich angefangen habe, meine Sachen zu verteilen und ploetzlich ohne Stimmgeraet und Ersatzcapo unterwegs war, war meine erste Mission in Mannheims Schachbrett-Innenstadt einen Musikladen zu finden. Lang lebe das mobile Internet! Hat allerdings seine Zeit gebraucht, und da selbige sowieso eher knapp war, hat es nur noch zu einem hektischen Set in einer der durch die omnipraesenten Strassenbahnen ziemlich lauten und eher strassenmusikeruntauglichen Buchstabenstrassen gereicht.
Und dann ging es auch schon hopplahopp mit Jean-Claude im TGV nach Saarbruecken, wo ich nun nach einer Pizza-Orgie mit Christelle gestern abend darauf wrte, dass die Stadt und ich zum Leben erwachen und die Regenwolken weiterziehen.
Wobei ich ja gestern von (Roadstar-?)Rolf, der gerade vom Schlamm-Wacken kam, erfahren habe, dass im Norden immer mal wieder Regen gefallen ist-insofern habe ich bisher ja scheinbar noch mehr Glueck gehabt, als ich sowieso schon dachte...

Sonntag, 5. August 2012

05.08.2012 - Sonntag in Oberjosbach

Für den heutigen Sonntag stand nach langem Frühstück erst mal eine ordentliche Verdauungsrunde durch die hiesige Natur an - und hier gibt es echt viele Deiche. Wozu bloß?
Leider konnten wir auf keiner Streuobstwiese einen Wendehals entdecken...

Später lockte dann wieder der Schlosspark Biebrich, wo ich mit meinen frisch erworbenen Speedminton-Kenntnissen prahlen wollte - leider habe ich den Wäschespinnenfuß der Herzöge von Nassau übersehen, der mir meinen Fuß ziemlich lädiert hat...
Nachdem ich nach der kurzen Nacht in Bonn bereits den Mittelzeh ramponiert habe, ist nun auch der Große eingepflastert. Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz für meinen rechten Fuß.
Aber besser der Fuß, als eine Hand.


04.08.2012 - Mainz

Ben wie er singt und lacht. Oder so.
Nach einer erfrischenden Runde Speedminton habe ich Hessen für einen Nachmittag verlassen und mich ins Rheinland begeben - nach Mainz.

Mainz ist eine tolle Stadt - leider war es gar nicht so einfach, Musik zu machen: am Anfang der Innenstadt war attac sehr laut beschäftigt, Reichtum neu zu verteilen, und im Zentrum der war dann sehr geschäftiges und lautstarkes Markttreiben. Deswegen habe ich erst mal nur ein Set in einer etwas ruhigeren Seitenstraße gespielt und mich dann zum geselligen Markt-Sit-In dazugesellt. Es ist scheinbar üblich, den Wochenmarkt zu nutzen, sich dort zu treffen und nicht nur einzukaufen, sondern auch gleich noch ein Picknick damit zu verbinden. Und es passiert mir momentan häufiger, dass ich vor lauter Begegnungen kaum noch zum Musizieren komme - dort am Markt beispielsweise ergab sich ein nettes Gespräch mit Josef und seiner Begleiterin (ich versuche lieber nicht, deinen Namen zu schreiben...), die mir sogar gleich für die nächste Gelegenheit ihr Gästezimmer angeboten haben. Wer braucht schon noch Couchsurfing? :o)
Nachdem ich mich dann wenigstens zu einem weiteren Set aufraffen konnte, habe ich dann mal wieder am Rhein sitzend auf meine nächsten Gastgeber gewartet, die mich dann wieder mit ins Hessenland genommen haben. Dort wurde ich dann als Gegenpol zum Speedminton in die Geheimnisse des Boule-Spiels eingeweiht.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Freitag, 3. August 2012

03.08.2012 - Frankfurt

Nachdem Fulda zu müde war, bin ich nun meinerseits zu müde für Frankfurt gewesen - die ganze Stadt ist voller Jahrmarktsbuden mit lautbassiger Dröhnmucke, die Wege voll mit Menschen, an jeder Ecke Strassenkünstler... das war mir für heute zuviel. Also bin ich ein wenig durch die Stadt geschlendert, habe ein Nickerchen auf dem Occupy-Campingplatz gemacht, dem Main ein wenig beim Fließen zugeschaut (macht er übrigens ebensogut wie der Rhein) und nutze jetzt die Gelegenheit, den Blog endlich wieder zu aktualisieren und mir schon mal Gedanken um die nächste Woche zu machen.

Viele Grüße aus unserer Bankenstadt!